Dear Spring, nice try...
Langsam wurde es wärmer, der Schnee schmolz weg, die Blumen ließen ihre baldige Pracht erahnen und meine Lebensfreude stieg auf das 10-fache.
Für eine kurze Woche zumindest.
Denn nun ist er wieder zurück, der scheußliche Winter.
Ich glaube er hat zu viele Arnold Schwarzenegger Filme gesehen und das Motto "I'll be back" anscheinend verinnerlicht.
GRAUENHAFT.
Ich hasse den Winter generell schon zutiefst, aber dieses schmackhaft machen des Frühlings und dann doch das Gefühl zu haben Nelson (von den Simpsons) stünde einem gegenüber und ruft ganz laut "HA-HA".
Genau so fühle ich mich gerade.
Als wäre ich ein kleines Kind und man hätte mir einen Tag im Disneyland versprochen aber dann gemeint "Sorry, leider doch nicht".
Wiesoooo?!?
Frage ich mich nur.
Natürlich zeigt dieses Wetter, dass der Klimawandel allgegenwärtig ist.
Und das macht schon ein bisschen Angst.
Aber so recht bleibt der Gedanke nicht im Kopf, sondern nur der Ärger darüber, dass wir die Übergangsjacke wieder verräumen müssen und die Winterjacken erneut aus dem Schrank kramen müssen.
Eigentlich traurig.
Wir denken an unsere bereits vorbereiteten Beete aber nicht an die aussterbenden Eisbären.
Wir sind genervt vom Schneeschaufeln aber kümmern uns nicht um die schmelzenden Polarkappen.
Und warum?
Weil es uns im Grunde der Dinge einfach schlichtweg egal ist.
Das passiert ja viiiiel zu weit weg von uns.
Abgesehen davon betrifft es ja nicht UNSER Überleben und jeder sollte sich nur um seinen eigenen Kram kümmern.
Bloß nicht einmischen, lautet die Devise.
Auf alle Bereiche des Lebens bezogen.
So wurden wir erzogen.
Das mag wohl vom Katholizismus herrühren.
Schön leise und artig sein und nur nicht auffallen!
Das ist auch so ein Thema, dass mich in letzter Zeit schwer beschäftigt.
Wieso wurden wir seit Jahrtausenden so klein gehalten und lassen uns immer noch so klein halten?!
Ich für meinen Teil werde meine Kinder nicht so erziehen.
Und ich danke meiner Mama auch sehr, dass sie uns nicht so erzogen hat.
Wir waren zwar katholisch, nur ohne den ganzen "Sünde-" und "Erfurchts-" Blödsinn.
Ja ich weiß, das ist sehr hart von mir ausgedrückt.
Ich glaube an einen Gott aber bin der Meinung dass er sicher nicht möchte, dass wir unser Leben nicht anständig leben sondern aufs Paradies nach dem Tod warten.
Ich denke, er würde genau das Gegenteil wollen, und zwar dass jeder Mensch das BESTE aus seinem Leben herausholt und glücklich ist.
Aber darüber lässt sich ja bekanntlich streiten.
Ich möchte meinen Kinder jedenfalls das gleiche vermitteln was mir meine Mutter vermittelt hat.
Und zwar dass ich alles werden und sein kann was ich will, dass es nur wichtig ist, dass ich glücklich bin und natürlich niemanden dabei vorsätzlich verletzte.
Ich bekam immer viel Bestärkung und Förderung in jeder Hinsicht, worüber ich sehr dankbar bin.
Ich könnte mir keine bessere Kindheit wünschen.
Danke Mama <3
Oh jetzt bin ich sehr weit abgeschweift.
Nochmal zurück zum wesentlichen Thema.
Frühling ist für mich im Grunde die wichtigste Jahreszeit.
Frühling bedeutet für mich Hoffnung und das hinausklettern aus dem Loch des kalten Winters.
Man könnte es auch wie die Heilung einer Depression betrachten, wenn man das erste mal wieder einen Lichtblick nach einer dunklen Zeit verspürt.
Ja, man merkt es wahrscheinlich schon, aber ich bin kein Freund des Winters.
Ich würde es vielleicht nicht unbedingt als Folter bezeichnen aber emotional gesehen empfinde ich es ab der Neujahrswende wirklich so.
Bis zum 1.1. macht mir der Winter nichts aus, denn die Weihnachtszeit ist einfach wundervoll.
Danach sehne ich mich schon bereits nach den ersten Vogelgezwitscher und dem Ansteigen der Temperaturen.
Der Frühling ist einfach was zauberhaftes.
Ich hoffe, dass der derzeit schüchterne Frühling bald wieder kommt und dann auch bleibt.
Denn ich bräuchte dringend wieder mehr Lebensqualität, die durch dieses Wintertief sehr darunter leidet.
Also falls du das lesen solltest, lieber Frühling, wir erwarten dich alle sehnsüchtig mit ausgestreckten Armen.
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