Gastbloggerin mel #3: märchentraum oder wirklichkeit ?
die
beziehung. eine zusammengeballte ladung von verwirrungen und verstrickungen. du
weißt nie so ganz genau woran du bist, worauf du dich eingelassen hat oder gar
wie lange es hält.
es
gibt eine ganze reihe von unsicherheiten. und nie weißt du ob eine unsicherheit
nur angst oder doch eine böse vorahnung ist. und diese angst macht es dir
schwer. verdammt schwer. sie bringt dich dazu zu zweifeln. an dir selbst, an
deiner beziehung, an deinem partner. auch wenn dir dein partner alles bedeutet
kommt die angst und verleitet dich zu diesen unschönen zweifeln. in weiterer
folge kommt es meist zu diskussionen, auseinandersetzungen und manchmal dem
hässlichen wort „trennung“ niemand möchte eine trennung, weil eigentlich jeder
an seinem partner hängt, diesen liebt und vergöttert. aber trotzdem bringen die
zweifel dieses wort heraus. auch wenn man es nicht sagen will. wenn du
eigentlich nur das bedürfnis hast zu sagen „ich hab angst. bitte nimm mir meine
zweifel und gib mir sicherheit“. aber das auszusprechen ist sehr viel
schwieriger als stundenlang herumzudiskutieren und sich gegenseitig anzuzicken.
denn
würde man diese wörter aussprechen würdest du dir schwäche eingestehen. und wer
möchte sich schon „schwäche“ eingestehen? allein der verächtliche klang dieses
wortes lässt es einem kalt den rücken runter laufen.
aber
habt ihr schon einmal darüber nachgedacht das es menschlich ist auch mal
schwach zu sein und diese schwäche auch zu zeigen? das es ganz normal ist das
du hin und wieder hilfe brauchst? eine schulter an der du dich anlehnen kann,
starke arme die dich festhalten und hände die dich auffangen wenn du drohst
hinzufallen?
niemand
kann immer nur stark sein und über allem stehen. manchmal wird es einfach zu viel.
da gibt es kein vor und zurück mehr da ist nur mehr stillstand. du bist
gefangen auf einem winzigen felsen inmitten von nichts. und am liebsten würdest
du einfach die sturzbäche von tränen raus lassen nur verbietest du dir das meist.
und warum ? weil uns überall perfekte welt vorgespielt wird und uns von klein
auf beigebracht wird das wir stark und selbstständig sein müssen. denn um hilfe
bitten ist doch schwach.
nur
leider sind wir weder dazu konzipiert immer stark zu sein- sonst hätten wir
wohl keine gefühle -noch ist diese welt perfekt- ganz im gegenteil sie ist
kaputt und grausam.
es
wird uns beigebracht, dass alles was nicht funktioniert schlecht ist und nur
perfekt gut ist. und genau dadurch wird dieses beziehungsding noch
verkomplizierter als es ohnehin ist. wir wünschen uns alle den perfekten
prinzen der auf einem weißem ross zu uns geritten kommt, uns umgarnt und dabei
aber bloß nicht verweichlicht sein darf. nur. männer haben genauso gefühle wie
wir. und sie wollen genauso in den arm genommen werden. und auch sie brauchen
manchmal eine schulter um sich anzulehnen und sich auszukotzen. auch gegen eine
umarmung hat sich noch keiner gewehrt.
wir
müssen lernen uns nicht mehr von dieser perfektion vorschreiben zu lassen wie
eine beziehung auszusehen hat. lernen zu sagen „bitte hilf mir. ich bin mir
unsicher. sag mir das ich nicht zweifeln brauche.“
lernen
dem partner zu vertrauen und auf ihn zuzugehen. ihm die möglichkeit geben für
uns da zu sein. wenn wir ihm die möglichkeit nicht geben ist er machtlos. wenn
wir es fertig bringen uns zu öffnen und dem wort „schwäche“ seine abwertende
bedeutung zu nehmen und es ganz nüchtern und natürlich betrachten können wir
uns viele diskussionen sparen.
für
einander da zu sein und sich gegenseitig in den arm nehmen ist essentiell dafür
das der märchentraum wahr wird.
dann
kann der prinz auch gerne am motorrad zu uns kommen und einfach nur nebenbei
entzückend sein. er muss nicht perfekt sein sondern einfach nur er selbst. und
wir müssen uns eingestehen dass wir auch nicht perfekt sein können und auch
durch perfektion nichts wettmachen sondern es nur uns selbst und unserem
partner schwermachen.
wenn
wir das schaffen geben wir automatisch dem kleinmädchen märchentraum die
möglichkeit wirklichkeit zu werden!
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