Gastbloggerin mel #5 nova rock 2015
nova rock 2015- von
satanisten und musikern, die zu alt sind auf politiker zu schimpfen.
hallo ihr lieben,
ich entschuldige vielmals für den verspäteten post nur derzeit ist’s in der
berufsschule ein wenig stressig und voriges wochenende war ich mal wieder auf
dem legendären nova rock, dass mich auch zu diesem post inspiriert hat.
ich liebe gute musik
und noch viel mehr liebe ich gute livemusik. es wird oft geschimpft auf die
metal und rock hörer die ja ach so böse und satanistisch sind.
ich war auf jeden
fall von freitag bis sonntag abend dort und hab mich währenddessen und auch
danach im internet schlau gemacht, was die grossen zeitungen so schreiben und
auch was die leserschaft dazu beizutragen hat.
und da vielen mir
einige ganz besondere leserkommentare ins auge die mich einerseits zum
lachen brachten und andrerseits unglaublich traurig machen.
der erste war etwas
in der richtung „menschen die slipknot hören und es auch noch wagen ein konzert
dieser bösartigen satanisten zu besuchen gehören alle exkommuniziert und einer
gehirnwäsche unterzogen“. gleich mal vorweg: ich mag slipknot. sie machen
unglaublich gute musik und die show die sie auf der bühne veranstalten ist
einfach unglaublich. es war am sonntag abend nach gewitter- samt wolkenbruch
und hagel- unterbrechung das letzte konzert an diesen drei sehr heissen und
durchaus anstrengenden tagen, aber sie haben es trotzdem geschafft die masse
zum beben zu bringen. sie haben uns dazu gebracht ein letztes mal so richtig
abzurocken. und wenn ich sage so richtig, meine ich so richtig ! meine stimme
war vorher schon etwas angeschlagen, und auch mein körper war schon sehr
beansprucht aber slipknot hat meiner stimme den rest gegeben und mir 5 tage
nackenweh beschert. ja headbangen ist nicht nackenfreundlich.
ich finde es traurig
das menschen glauben, über musiker urteilen zu dürfen nur weil diese eine
inszenierte bühnenshow darstellen. slipknot tritt mit masken auf, machen einen
mordslärm und ihre bühnendekoration mit einem riesigen, leuchtenden ziegenkopf
ist wahrlich imposant. nur sie deswegen als satanisten abstempeln ? sie zu
beschimpfen nur weil sie etwas erreicht haben. slipknot sind wahnsinnig gute
musiker, so ziemlich jeder der band spielt mehrere instrumente und/oder hat
nebenbei noch eine oder mehrere bands. nicht jedes der mitglieder möchte sein
privatleben in der öffentlichkeit breittreten, was aber privatsache ist. jeder
der sie als satanisten oder sonstiges beschimpft sollte sich mal näher mit den
texten befassen und einen check durchführen lassen ob sein hirn
zufriedenstellend arbeitet. nur weil manche menschen etwas langsam in ihrer
aufnahme sind, bedeutet das nicht, dass alle anderen böse sind.
der zweite ging in
die richtung „konzert war super, bis der gitarrist mutwillig einen im
wavebraker stehenden fan angriff“. woher weiss dieser mensch bitte das der
gitarrist ihn mutwillig angriff ? zumal es nicht mal der gitarrist sondern ein
anderes bandmitglied war.
hat es vielleicht
nicht nur durch einen blöden zufall so ausgesehen ? eventuell dadurch das die
fans den jeweiligen an sich gezogen haben und ihn nicht einfach durchgehen
liessen, und dieser sich einfach nur freimachte ?
jeder der schon
einmal oder öfter auf einem rock/metal konzert war, weiss das man sich dort
gegenseitig nicht gerade mit samthandschuhen anfasst. moshpits, death walls
oder ähnliches sind von kleineren menschen wie mir gefürchtet und absolut kein
zuckerschlecken. und trotzdem begeben sich die menschen freiwillig
hinein.
ausserdem sind fans
manchmal nicht gerade rücksichtsvoll. es ist keine seltenheit, dass schon
leicht angetrunkene personen über die stränge schlagen und nicht mehr so recht
wissen wie man sich verhält. deswegen find ich es eine frechheit, sofot die
band zu beschuldigen. kann ja sein das er sich verteidigt hat. aber danach
fragt niemand. die bösen rocker.
so nun zum dritten
punkt auf en ich eingehen möchte. die toten hosen. unglaubliche band,
unglaubliches konzert. ich habe gelacht, geweint, bin gesprungen, hab getanzt,
gebrüllt und mich gefreut. die waren meinen stimmbändern auch nicht gerade
zuträglich…
am ersten abend ist
campino mitten am festivalgelände während des rise against konzertes bei uns
vorbeispaziert. lachend, ohne security oder sonst was mit pullover und hose.
als mensch. fantastisch erleben zu dürfen das sich solch ein grossartiger
musiker mitten unters volk mischt und sogar mit den menschen redet als wäre er
nicht einer der headliner des festivals.
auf jedenfall musste
ich am montag einen bitterbösen artikel lesen von wegen „campino ist doch
mittlerweile auch schon zu alt zu rocken und gleichzeitig über politik zu
reden.“
entschuldigt mal ?
andere bands hatten teilweise 20 jahre mehr auf dem buckel und mittlerweile
weiss auch der letzte einsiedler das die hosen in die linke richtung tendieren.
ist ja auch schön und gut und sie haben durchaus recht mit der aussage, dass
sich die jungen leute doch bitte nicht von der fpö und hc strache verarschen
lassen sollen. ich finde es gut das es musiker gibt die sich sorgen um die
zukunft und die einstellung mancher politiker machen.
so gesehen war
politik noch nie unpolitisch. man denke nur an die verschiedensten förderer von
musik. meist herrscherhäuser oder andere mächtige personen. gut oder böse.
rechts oder links. niemals nirgends. doch heute haben wir die möglichkeit die
musik selbst zu wählen, wir sind die förderer der musiker und wir haben die
möglichkeit sie zu unterstützen. nach unserem gutdünken. und wenn wir das tun
sollten wir ihnen das recht zugestehen sich frei zu äussern so wie wir das auch
jeden tag machen. jeder hat seine meinung und jeder darf sie vertreten.
deswegen enttäuscht es mich das ein sänger deswegen so verächtlich angegangen
wird.
zum ende noch meine
persönlichen eindrücke. ich hab an diesen drei tagen acht konzerte gesehen, von
bands die ich sehr gern mag, die teilweise zu meinen absoluten lieblingsbands
gehören, die zeit mit den besten leuten war unglaublich und ich habe jede
sekunde genossen. ihr habt auch sicher schon von dem kleinen aber feinen
unwetter gehört. ich hatte das vergnügen mit meinen schönen roten haaren im
regen zu stehen. nun ja, die haare sind immer noch rot, das leiberl jetzt
leider auch. einer unserer rocker hat mitten im strömenden regen versucht mich
mit einem papiertaschentuch von der farbe zu befreien was in einem lachkrampf
meinerseits geendet hat da es mehr als nur vollkommen sinnlos war. aber es war
einfach unglaublich lustig, wie er da vor mir stand und vor sich hin schimpfte
-halb zu mir, halb zu sich selbst- „haarefärben tun wir nicht, das machen wir
nie mehr. hörst du mädchen, mach das auf keinen fall jemals wieder, das kann
man ja nicht anschauen.“
ich wünsche euch
genauso viel wunderbare momente mit euren freunden, bekannten und euren
liebsten. geniesst diese momente sie sind das was euch in schlechten zeiten
dazu bringt nicht aufzugeben und weiterzumachen. sie sind die besonderen augenblicke
für die es sich lohnt zu leben !
nova rock 2015 es
war mir eine ehre, wir sehen uns im nächsten jahr !
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